Ein plötzlicher, stechender Schmerz an der Vorderseite des Oberschenkels sowie im Knie und das sofortige Gefühl, das Bein nicht mehr richtig kontrollieren zu können: Diese Beschwerden können auf einen Quadrizepssehnenriss hindeuten. Jetzt kommt es auf eine rasche und präzise Diagnostik an. Handelt es sich um einen Teilriss oder einen vollständigen Abriss? Und welche Therapie ist in welchem Fall sinnvoll? In unserer orthopädischen Praxis in Frankfurt steht Ihnen ein erfahrenes Team zur Seite – mit fundierter Diagnostik, individueller Beratung und einem klar strukturierten Behandlungsplan.

Was ist die Quadrizepssehne?
Hierbei handelt es sich um eine kräftige Sehne an der Vorderseite des Oberschenkels. Sie verbindet den großen Oberschenkelmuskel (Musculus quadriceps femoris) mit der Kniescheibe (Patella).
Die Hauptaufgabe dieser Sehne besteht darin, die Kraft vom Oberschenkel auf das Kniegelenk zu übertragen. Dadurch ermöglicht sie Bewegungen wie das Strecken des Beins, das Gehen, Treppensteigen oder Aufstehen aus dem Sitzen. Die Quadrizepssehne spielt also eine zentrale Rolle für die Stabilität und Funktion des Kniegelenks im Alltag und beim Sport.
Was ist ein Quadrizepssehnenriss?
Ein Quadrizepssehnenriss bezeichnet eine Verletzung der Sehne, die den vorderen Oberschenkelmuskel mit der Kniescheibe verbindet. Infolgedessen kann die Kraftübertragung vom Oberschenkel auf das Kniegelenk nicht mehr richtig erfolgen. Dadurch lässt sich das Bein nur schwer oder gar nicht mehr strecken.
Eine Quadrizepssehnenruptur kann in zwei Formen auftreten: als teilweiser Abriss (Teilruptur) oder als vollständiger Abriss (komplette Ruptur). Beide Varianten unterscheiden sich deutlich in Schwere, Symptomen und Behandlungsbedarf.
- Teilweiser Abriss (Teilruptur)
Bei einem teilweisen Riss ist die Sehne nur in Teilen beschädigt, ein gewisser Anteil der Sehnenfasern bleibt intakt. In vielen Fällen ist die aktive Streckung des Beins noch möglich, wenn auch schmerzhaft und kraftgemindert. Die Beschwerden (s. u.) sind oft weniger ausgeprägt, was dazu führen kann, dass die Verletzung zunächst unterschätzt wird. - Vollständiger Abriss (komplette Ruptur)
Ein kompletter Riss bedeutet, dass die Sehne vollständig von der Kniescheibe abgetrennt ist – häufig mit einem hörbaren Reißgeräusch und sofortigem Kraftverlust. Dadurch können Sie Ihr Bein nicht mehr aktiv strecken. Diese Form der Verletzung ist deutlich schwerwiegender und ein orthopädischer Notfall.

Welche Symptome hat eine Ruptur der Quadrizepssehne?
Typische Beschwerden sind:
Der Schmerz tritt meist unmittelbar beim Auslösen der Verletzung auf. Betroffene beschreiben ihn als scharf und tief im vorderen Kniebereich sowie am Oberschenkel.
Viele Betroffene berichten von einem deutlich hörbaren Geräusch im Moment der Verletzung – oft beschrieben als Knall oder Schnappen. Dieses akustische Signal wird in der Regel von einem stechenden Schmerz begleitet und kündigt den Moment des Sehnenrisses unmissverständlich an.
Ein zentrales Merkmal ist der Verlust der aktiven Kniestreckung. Das heißt: Sie können das Bein nicht mehr gegen Widerstand oder aus eigener Kraft strecken, etwa beim Aufstehen oder Gehen.
Kurz nach der Verletzung kommt es oft zu einer sichtbaren Schwellung rund um das Knie. Ein Bluterguss (Hämatom) kann sich im Bereich über oder unter der Kniescheibe ausbreiten.
Bei einem vollständigen Abriss lässt sich dort, wo sich die Sehne ursprünglich befand (also im oberen Kniebereich) eine Delle oder Vertiefung ertasten.
Viele Betroffene empfinden das Knie als „nicht mehr kontrollierbar“ oder instabil. Die normale Belastbarkeit ist stark eingeschränkt. Betroffene haben keinen Halt im Knie.
Die Streckung ist stark beeinträchtigt, manchmal auch die Beugung. Alltagstätigkeiten wie Treppensteigen oder Aufstehen fallen schwer oder sind nicht möglich.
Welche Ursachen gibt es für einen Quadrizepssehnenriss?
Der teilweise oder komplette Abriss entsteht meist durch eine plötzliche, starke Überlastung der Sehne– oft in Kombination mit bestimmten Risikofaktoren oder Vorschädigungen. Zu den häufigsten Auslösern gehören:
- Stürze auf das gebeugte Knie, z. B. beim Sport
- Sprunglandungen mit abruptem Richtungswechsel
- Unkontrollierte Muskelanspannung, etwa wenn der Körper reflexartig das Bein durchstrecken will
- Unfälle im Alltag oder Beruf, z. B. bei Stolpern oder Ausrutschen
- Chronische Überlastung, etwa durch intensives Training oder körperlich belastende Arbeit
- Alterungsprozesse, durch die die Sehne an Elastizität verliert und anfälliger für Schäden wird
- Sehnenverkalkungen oder Mikroverletzungen, die unbemerkt bleiben und die Sehnenstruktur schwächen
- Diabetes mellitus (beeinträchtigt die Durchblutung und kann die Sehnenstruktur schwächen)
- Nierenerkrankungen – v. a. bei Dialysepflicht (Stoffwechselprodukte und Mineralstoffstörungen machen die Sehne anfälliger für Schäden)
- Rheumatische Erkrankungen (entzündliche Prozesse können das Bindegewebe angreifen und dessen Belastbarkeit vermindern)
- Stoffwechselstörungen wie Gicht oder Schilddrüsenerkrankungen (fördern strukturelle Veränderungen und verringern die Elastizität der Sehne)
- Kortisontherapien (langfristige Anwendung stört die Geweberegeneration und schwächt die Sehne)
- Vorherige Operationen am Knie (können die Sehne schwächen oder ihre Führung verändern, wodurch sie unter Belastung leichter reißt)
- Narbenbildung oder Verwachsungen (stören das natürliche Gleiten der Sehne und führen zu ungleichmäßiger Belastung mit erhöhter Rissgefahr)
Ein Quadrizepssehnenriss tritt selten „einfach so“ auf. Oft liegt eine Kombination aus belastender Bewegung und geschwächter Sehnenstruktur vor. Umso wichtiger ist eine gründliche ärztliche Untersuchung, die auch mögliche Risikofaktoren mitberücksichtigt – v. a., wenn es sich um eine nicht-sportbedingte Ruptur handelt.
Wie erfolgt die Diagnostik bei einem Quadrizepssehnenriss?
Bei Verdacht auf einen Sehnenriss sind wir in unserer Privatpraxis für Orthopädie und Traumatologie in Frankfurt gerne Ihre erste Anlaufstelle. Die Diagnostik erfolgt in mehreren Schritten und zielt darauf ab, die Verletzung sicher zu erkennen und ihr Ausmaß genau zu bestimmen.
Dabei kommen sowohl klinische Untersuchungen als auch bildgebende Verfahren zum Einsatz:
- Anamnese
Die Diagnostik beginnt mit einem ausführlichen ärztlichen Gespräch. Wir nehmen uns Zeit, um den genauen Unfallhergang, die Art der Schmerzen, bestehende Bewegungseinschränkungen sowie eventuelle Vorerkrankungen zu erfassen. Auch individuelle Risikofaktoren wie frühere Operationen am Knie oder chronische Erkrankungen fließen in die Beurteilung mit ein. Diese sorgfältige Einschätzung bildet die Grundlage für die weitere klinische Untersuchung und gegebenenfalls notwendige bildgebende Verfahren. - Körperliche Untersuchung
Im Anschluss an das Anamnesegespräch folgt die körperliche Untersuchung, bei der wir gezielt auf Hinweise für einen Quadrizepssehnenriss achten. Ein zentrales Merkmal ist die Prüfung der aktiven Kniestreckung. Gelingt es Ihnen nicht, das Bein gegen Widerstand oder aus eigener Kraft zu strecken, liegt der Verdacht auf einen vollständigen Riss nahe. Zusätzlich tasten wir den Bereich oberhalb der Kniescheibe sorgfältig ab. Eine spürbare Delle kann ein deutliches Zeichen für eine durchtrennte oder abgerissene Sehne sein. Auch Schwellungen, Blutergüsse und sichtbare Unterschiede im Muskelverlauf zwischen beiden Oberschenkeln fließen in die klinische Beurteilung ein und helfen, die Schwere der Verletzung einzuschätzen. - Bildgebende Verfahren
Zur weiteren Abklärung setzen wir auf moderne bildgebende Verfahren, die in der Regel schnell und zuverlässig Hinweise auf das Ausmaß der Verletzung liefern. Der Ultraschall ermöglicht eine Beurteilung der Sehnenkontinuität. Besonders bei frischen Rissen lässt sich so erkennen, ob die Sehne noch intakt ist oder unterbrochen wurde. Ergänzend dazu kommt häufig eine Röntgenuntersuchung zum Einsatz, um knöcherne Verletzungen auszuschließen, etwa wenn ein kleines Fragment der Sehne mitsamt einem Stück Knochen abgerissen ist. In den meisten Fällen lässt sich durch diese beiden Verfahren bereits eine klare Diagnose stellen. Bleibt der Befund jedoch unklar, die Beschwerden aber eindeutig, veranlassen wir zur weiteren Abklärung eine Magnetresonanztomografie (MRT). Diese liefert ein besonders detailliertes Bild und zeigt auch mögliche Muskelschäden oder begleitende Verletzungen im Kniegelenk.
Die Kombination aus klinischem Befund und moderner Bildgebung ermöglicht eine zuverlässige Diagnose. Je nach Befund wird anschließend die passende Therapie – konservativ oder operativ – eingeleitet.
Wie verläuft die Therapie bei einem Quadrizepsehnenriss?
Die Therapie der Sehnenruptur richtet sich v. a. nach dem Ausmaß der Verletzung, Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand und Ihrem Aktivitätsniveau. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen konservativer und operativer Behandlung:
- Konservative Therapie
Ein konservativer Behandlungsansatz kommt nur in Ausnahmefällen infrage – etwa bei Teilrissen mit erhaltener Streckfunktion oder bei älteren, gesundheitlich stark eingeschränkten Patientinnen und Patienten. Die Therapie erfolgt dann durch Ruhigstellung des Beins in gestreckter Position (meist mit einer Orthese), begleitet von gezielter Physiotherapie. Ziel ist es, die Sehne zur Selbstheilung anzuregen und gleichzeitig Muskelabbau zu vermeiden. - Operative Therapie
Bei einem kompletten Abriss ist eine Operation nahezu immer erforderlich. Ziel ist es, die gerissene Sehne wieder fest mit der Kniescheibe zu verbinden. Dies geschieht meist über eine Naht oder mithilfe spezieller Verankerungstechniken (z. B. Knochenanker oder transossäre Nähte). Der Eingriff erfolgt möglichst zeitnah nach der Verletzung, da frische Risse besser heilen und weniger Komplikationen verursachen. Nach der Operation wird das Bein zunächst durch eine Orthese ruhiggestellt. Sie dürfen es in den nächsten Wochen nur eingeschränkt belasten. - Rehabilitation
Die Reha beginnt meist mit passiven Bewegungsübungen und wird schrittweise durch aktives Muskeltraining ergänzt. Vollständige Belastung und Rückkehr in sportliche Aktivitäten sind je nach Schweregrad der Verletzung und Therapieverlauf meist erst nach mehreren Monaten möglich.
Quadrizepssehnenriss behandeln in Frankfurt
Eine Ruptur der Quadrizepssehne kann in unterschiedlichem Ausmaß auftreten – als teilweiser oder vollständiger Abriss. Während ein Teilriss unter bestimmten Voraussetzungen konservativ behandelt und mit gezielter Physiotherapie ausheilen kann, stellt ein kompletter Abriss einen orthopädischen Notfall dar. In diesem Fall ist das Knie instabil, die aktive Streckung kaum oder gar nicht mehr möglich, und eine operative Versorgung in der Regel unumgänglich.
Entscheidend ist eine frühzeitige und genaue Unterscheidung der Verletzungsform durch klinische Untersuchung und bildgebende Verfahren. In unserer orthopädischen Praxis in Frankfurt erhalten Sie eine fundierte Diagnostik, individuelle Beratung und eine fachgerechte Behandlung – vom ersten Verdacht bis zur vollständigen Genesung.
Vereinbaren Sie gerne einen Termin!
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