Osteoporose beim Mann

Die unterschätzte Gefahr?

Dass Männer im Laufe ihres Lebens an Osteoporose erkranken können, ist vielen gar nicht bewusst. Lange galt der Knochenschwund als typisches Frauenleiden – ein Irrtum, der nicht selten dazu führt, dass Warnzeichen übersehen oder erst spät ernst genommen werden. Dabei kann frühzeitiges Handeln viel bewirken und dazu beitragen, Mobilität und Lebensqualität bis ins hohe Alter zu erhalten. Was genau hinter der Erkrankung steckt, worauf ein Mann achten sollte und was im Falle einer Diagnose wichtig ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Osteoporose Mann
Was ist Osteoporose?

Osteoporose ist eine Erkrankung des Skeletts, bei der die Knochendichte abnimmt und die Mikroarchitektur des Knochens geschädigt wird. Dadurch verlieren die Knochen an Stabilität und werden porös. Sie brechen leichter, selbst bei alltäglichen Belastungen oder leichten Stürzen.

Der Knochen unterliegt normalerweise einem ständigen Umbau: Alte Knochensubstanz wird abgebaut, neue aufgebaut. Bei Osteoporose überwiegt der Abbau, während der Aufbau nicht mehr im gleichen Maß mithalten kann. Die Folge ist eine zunehmende Schwächung des gesamten Knochengerüsts.

Osteoporose beim Mann: Der Knochenschwund kann nicht nur Frauen treffen

Osteoporose wird häufig als typische Frauenkrankheit wahrgenommen – und das nicht ohne Grund: Besonders nach den Wechseljahren steigt bei Frauen das Risiko deutlich an, da der sinkende Östrogenspiegel den Knochenabbau beschleunigt. Die Mehrheit der diagnostizierten Fälle betrifft daher tatsächlich Frauen.

Doch diese einseitige Sicht führt leicht dazu, dass man die Erkrankung bei Männern unterschätzt oder gar übersieht. Dabei ist etwa jeder fünfte Osteoporose-Patient männlich (Quelle: Nature Portfolio). Das Risiko steigt zudem mit zunehmendem Alter auch bei Männern deutlich an.

Anders als bei Frauen schreitet die Erkrankung bei Männern oft schleichender voran und wird häufig erst in einem späteren Stadium erkannt. Deshalb gilt: Auch Männer sollten ihre Knochengesundheit im Blick behalten!

Osteoporose Mann
Osteoporose beim Mann: Risikofaktoren

Verschiedene Umstände können dazu beitragen, dass sich bei Männern Knochenschwund entwickelt. Zu den Risikofaktoren für Osteoporose beim Mann gehören:

Osteoporose beim Mann: Achten Sie auf diese Warnzeichen

Ein beginnender Knochenschwund verläuft häufig unbemerkt. Daher ist es umso wichtiger, typische Hinweise früh zu erkennen. Folgende Anzeichen können auf eine eingeschränkte Knochengesundheit bei Männern hindeuten:

  • Plötzliche oder chronische Rückenschmerzen ohne erkennbare Ursache
  • Abnahme der Körpergröße (mehr als 3 cm)
  • Haltungsschäden, z. B. Rundrücken oder eingesunkene Brust
  • Knochenbrüche bei geringem Anlass (z. B. beim Heben oder Stolpern)
  • Abnehmende Muskelkraft und körperliche Schwäche
  • Vermehrte Stürze oder unsicherer Gang
  • Verlust an Lebensqualität durch Mobilitätseinschränkungen
  • Anhaltende Erschöpfung oder allgemeines Schwächegefühl

Tritt eines oder mehrere dieser Warnzeichen auf, sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen – idealerweise inklusive Knochendichtemessung in unserer Privatpraxis für Orthopädie & Traumatologie in Frankfurt. Früh erkannt, lässt sich der Verlauf der Erkrankung meist deutlich verlangsamen.

Osteoporose beim Mann: DXA-Messung als Goldstandard-Verfahren für die Diagnose

Die DXA-Messung (Dual Energy X-ray Absorptiometry) ist international anerkannte Standardverfahren zur Bestimmung der Knochendichte. Sie ist schmerzfrei, dauert nur wenige Minuten und verursacht nur eine sehr geringe Strahlenbelastung. Für Patienten ist die Untersuchung vergleichbar mit einer einfachen Röntgenaufnahme – jedoch deutlich genauer, wenn es um die Beurteilung der Knochenstabilität geht.

Gemessen wird in der Regel an der Lendenwirbelsäule und den Oberschenkelknochen (genauer: den Schenkelhälsen), denn diese Regionen sind besonders häufig von osteoporosebedingten Veränderungen betroffen. Bis zum 70. Lebensjahr liegt der Schwerpunkt der Messung meist auf der Lendenwirbelsäule und dem linken Schenkelhals. Ab dem 70. Lebensjahr wird in der Regel zusätzlich auch der rechte Schenkelhals mitgemessen, um altersbedingte Entwicklungen genauer einschätzen zu können.

Das Ergebnis wird als sog. T-Score ausgewiesen. Dieser Wert zeigt, wie stark die eigene Knochendichte von der eines gesunden jungen Erwachsenen abweicht:

  • Ein T-Score zwischen −1 und −2,5 weist auf eine Osteopenie (Vorstufe der Osteoporose) hin.
  • Ein T-Score von −2,5 oder niedriger gilt laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Hinweis auf eine manifeste Osteoporose.

Ergänzend wird oft ein Z-Score berechnet, der die Knochendichte im Vergleich zu gleichaltrigen Personen bewertet. Dies ist besonders hilfreich bei Männern unter 50 Jahren oder bei ungewöhnlichen Krankheitsverläufen.

Die DXA-Messung eignet sich nicht nur zur Erstdiagnose, sondern auch zur Verlaufskontrolle unter laufender Therapie. Sie liefert eine objektive Grundlage, um den Behandlungserfolg zu beurteilen und das individuelle Risiko für zukünftige Knochenbrüche einzuschätzen.

Osteoporose beim Mann: So verläuft die Therapie

Heilen lässt sich Osteoporose nicht – wohl aber gut kontrollieren. Die Behandlung richtet sowohl nach der Ursache als auch nach dem individuellen Frakturrisiko. Mit der richtigen Kombination aus Lebensstiländerung, medikamentöser Therapie und regelmäßiger Kontrolle lässt sich der Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.

Also – was kann Mann tun?

Basismaßnahmen
Zunächst stehen allgemeine Empfehlungen im Vordergrund:

  • Kalziumreiche Ernährung (1.000–1.200 mg/Tag)
  • Vitamin-D-Zufuhr (800–1.000 IE/Tag, meist per Supplement)
  • Regelmäßige Bewegung, v. a. Kraft- und Gleichgewichtstraining
  • Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum

Medikamentöse Therapie
Bei erhöhtem Frakturrisiko kommen Medikamente zum Einsatz:

  • Bisphosphonate: Standard zur Hemmung des Knochenabbaus
  • Denosumab: Alternative bei Unverträglichkeiten
  • Testosteron: Bei nachgewiesenem Hormonmangel
  • Thiazide: Bei erhöhter Kalziumausscheidung im Urin (Hyperkalzurie)

Weitere Maßnahmen
Ergänzend wichtig: Sturzprophylaxe, regelmäßige Knochendichtemessung und die Kontrolle möglicher Begleiterkrankungen.

Osteoporose beim Mann diagnostizieren und behandeln in Frankfurt

Knochenschwund beim Mann wird noch immer häufig unterschätzt. Wer erste Warnzeichen erkennt oder zu einer Risikogruppe gehört, sollte nicht zögern, sich ärztlich beraten zu lassen.

Unsere Praxis in Frankfurt bietet dafür die ideale Anlaufstelle. Mit moderner Diagnostik, langjähriger Erfahrung im Bereich der Osteoporose-Behandlung und einem ganzheitlichen Blick auf mögliche Ursachen sind wir Ihre erfahrenen Anprechpartner.

Ob zur Vorsorge, Diagnosestellung oder Therapieplanung: Bei uns steht Ihre Knochengesundheit und eine individuell abgestimmte Betreuung im Mittelpunkt. Kontaktieren Sie uns einfach, um einen Termin zu vereinbaren!

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